Sonntag, 17. Februar 2008

Bali - mount batur



Also alles was wir wussten ist folgendes:
um 3 uhr morgens werden wir abgeholt, wir fahren 1 Stunde hin, wandern 2 Stunden den Berg rauf, schauen den Sonnenaufgang an und geniessen die Aussicht und wandern dann wieder 2 stunden runter. Weil es mitten in der Nacht schoen warm war hatten alle kurze Hosen an und relativ festes Schuhwerk (bis auf Insa, die trug flip flops) und noch nen duennen Pulli, falls es wieder Erwarten im Auto kalt wird. ... Wir dachten ja auch, dass wir gemuetlich nen Berg hochwandern...


Nun ja , am Oertchen angekommen treffen wir auf unsern guide / ohne einen guide darf man dort gar nicht hoch - das haette uns eigentlich zu denken geben muessen...
Unsere Tour beginnt im Stockdunkeln - man sieht nichts unser private driver hat uns noch eine Taschenlampe geliehen und zusammen mit denen des guides hatten wir 3 lampen. Mein Lichtkegel hat einen Durchmesser von geschaetzten 7 cm (wirlich groesser war er nicht) und ich habe nur das gesehen, was sich innerhalb dieses wintzigen Kreises befand. Ausserhalb herrschte totale Dunkelheit. Man so merkt man erst mal, dass wir wirklich nichts sehen ohne Licht, in der Stadt, wenn man nachts unterwegs ist, ist ja immer irgendwo Licht, aber ich war noch nie in voelliger Dunkelheit unterwegs...

Los gings, von wegen 2 Stunden gemuetlich wandern / ist jemand schon mal ueber Lava gelaufen??
Ueberall Steine, Loecher, fette Steinsbrocken, kleine superrutschige Steinkieselchen... Wir sind nur im Schneckentempo vorwaerts gekommen, weil wir ja immer ueber Steine klettern mussten und nichts gesehen haben. Nach einer Weile haben wir angehalten und wir waren doch glatt so naiv zu glauben, dass wir schon da sind - wir haben ja nichts gesehen vom umfeld bzw. wo wir ueberhaupt hergehen.

Tja das war grade mal der Weg vom Ort zum Fusse des Vulkans. Jetzt beginnt erst der Aufstig bzw. das "AufKLETTERN". Es hat ziemlich angefangen zu regnen, und meine Brille wurde sehr von Tropfen eingenommen. Jetzt stellt euch mal vor ihr guckt durch Wassertropfen in einen Lichtkegel von 7 cm Durchmesser auf einen nichtvorhanden Weg vor euch in absoluter Dunkelheit, alles was ihr seht ist der naechste Gesteinsbrocken den ihr ueberwinden muesst. Ihr seht nicht, ob es links runtergeht, wie weit es ncoh geht, wie steil der ganze berg ist etc...

Im Nachhinein war es gut, dass wir nichts gesehen haben, weil wir diesen irrsinnigen Aufstieg dann bestimmt nicht im Dunkeln gemacht haetten / im hellen ja, imm dunklen nicht. Es ist ein Wunder, dass sich keiner von uns einenn Knoechel verstaucht hat, geschweige denn noch schlimmeres.
Und ich uebertreibe wirklich nicht.
Nachdem wir die Haelfte geschafft haben, fing zusaetzlich zu dem immer staerker werdenden Regen auch noch ein dermassen heftiger Wind an, der uns manchmal fast von der Stelle gepustet hat, so dass wir uns am Felsen festklammern mussten.
Und es war so was von nebelig, dass wir selbst in unserem Lichtkegel nur sehr angestengt etwas sehen konnten.

Irgendwann war es dann geschafft. Wir erreichen den Gipfel!!! Juhuuuu!!!

wir waren dermassen erschoepft, zitterten am ganzen Koerper vor Kaelte und Naesse..
Die guides hatten Insa niemals in Flipflops da hoch lassen duerfen und uns wenigstens vorher auf Jacken und Regenjacken aufmerksam machen musessen.. andererseits haetten wir ja auch mal darueber nachdenken koennen, das es kaelter werden koennte auf 1717 m / aber wer denkt da schon dran bei 30 grad in der sonne, wenn man schon am ganzen koerper schwitzt, ohne dass man sich bewegt??!

Den Sonnenaufgang und die tolle Aussicht konnten wir noch nicht einmal ansatzweise sehen - geschweige denn den tollen Krater.
Man da klettert man todesmutig mitten in der Nacht im dunklen da hoch und dann sieht man noch nicht einmal was, weil es wie Bloede regnet und total nebelig ist!!
Aber ehrlich gesagt, war das uns ziemlich egal, wir wollten nur noch runter. weg von Wind, Regen, Nebel... Ich glaube wir waren so ca. 1 Stunde dort oben, in einer kleinen Huette, haben ncoh einen Tee ueber einer offenen kleinen Gasflamme bekommen, dann wurde es hell und wir haben uns an den Abstieg gemacht. Nini war die ganze Zeit ueber schon total schlecht, sie hatte totalt Panik vor dem Abstie gun dangst es nicht zu schaffen / total bleich im Gesicht und in ein kackbraunes Regencape vom guide eingewickelt sah sie so furchtbar aus, dass ich mir wirklich ernsthafte sorgen gemacht habe!!!
Aber der Tee und unser gutes Zureden hat sie ein wenig auf die Beine gebracht, so dass wir runterklettern konnten. Jetzt im Hellen hat man erst mal gesehen, wo wir ueberhaupt hinaufgeklettert sind. Manoman wie gesagt, haetten wir das vorher gewusst, dann haetten wir es niemals nie nie nie gewagt dort im Dunklen hochzuklettern!!

Naja es ist ja zum Glueck alle gut gegeangen und sobalt wir ein Drittel "des Weges" hinter uns hatten, klaerte doch glatt der Nebel auf und der wind hoerte auf und sogar der Regen lies nach und wir konnten die Landschaft, den Batursee und die schwarze Lava, die sich ins Tal ergossen hat sehen. Obwohl keine Sonne da war hat uns diese Aussicht und die erleichterung, dass der Abstieg doch nicht so schlimm ist wie befuerchtet ziemlich ueber den Rest hinweggetroestet. Nach ca. 2 Stunden waren wir unten, todmuede, total erschoepft, zitternd vor Kaelte und auch noch total hungrig.

Aber stolz wie Oskar, das wir dieses Abenteurer gemeistert haben!

Keine Kommentare: