Dienstag, 19. Februar 2008

Bali - Kuta/Legian















In meinem Reisefuehrer wird "the three brother bungalows" empfohlen, in Legian, gehoert zu Kuta. Dort fahren wir hin und sind begeistert!
1.) 45 Dollar fuer uns alle vier zusammen (Annika fliegt heute schon nach Sydney zurueck)
2.) Die Bungalows liegen in einem traumhaften Garten - riesengross, man vergisst total, dass man mitten in Kuta ist
3.) Das Bad ist ein Traum - ich bin begeistert - es liegt draussen - nur teilweise ueberdacht und wie eine "Dschungeldusche" gestaltet, mit vielen Pflanzen und Steinen.

Herrlich, die anderen findens auch toll, wollen aber nur zwei Naechte bleiben, da Nadine dann wieder nach Deutschland fliegt und voher noch shoppen und mit uns weggehen will - und da liegt das fat yogi naeher dran - wir muessten von hier ca. 20 minuten laufen und bei der Hitze hier ist das eine gefuehlte Stunde...
Schnell noch was gefutter, die anderen legen sich an den schoenen groessen pool und ich mache mich mit Annika auf den Weg ncoh ihre letzten Sachen shoppen, dann setzen wir sie in ein Taxi zum Flughafen und weg ist sie : -( Schade, aber Nini und ich sehen sie ja bald in Sydney wieder und den Segeltrip machen wir ja auch zusammen. Somit faellt der Abschied nicht so schwer.







Den naechsten Tag verbringen wir erst faul am pool und um 16 Uhr fahren wir zum Tanah Lot Tempel. Der Sonnenuntergang soll dort total toll sein - der Tempel steht auf Felsen mitten im Wasser. Dort nach ca. 1 Stunde Fahrt angekommen, sind wir geschockt - es sieht aus wie eine Touristenshoppingstreet - hmmmm wo ist der Tempel ????
1000 Rupien Eintritt gezahlt und auf gemacht ihn zu suchen -
man hier ist neben den ganzen ueblichen Strassenstaenden sogar ein richtiger Billabong Laden mit Glastueren und -scheiben und einer Klimaanlage. Die spinnen ja, wir wollen nicht shoppen, sondern den niedlichen Tempel gucken!!

Uns schwant nichts gutes, als sich auf einmal der Himmel verdunkelt und dicke fette Wolken aufziehen. Wir haben gerade einen grandiosen Blick auf den Tempel (ja wir haben ihn nach ca. 15 Minuten durch Staende schlaengeln doch glatt gefunden ! )
an einem Tisch draussen im "Tanah Lot Restaurant" ergattert (die Aussichtsplattformen sind von Abertausenden Asiaten bevoelkert, keine Chance da auch nur annaehernd was zu sehen) und soeben unser Essen erhalten (pancake und fruitjuice wie immer )
als es anfaengt zu regnen. Innerhalb von Sekunden kommen wahre Sturzbaeche aus den Wolken. Es schuettet wie noch nie! Na toll!

Wir haben aber zum Glueck vorher ein paar Fotos vom Tempel gemacht, zwar ohne Sonnenuntergang, aber immerhin auch ohne Regen. Der laesst nach, als wir aufgegessen haben und wir koennen im Trockenen die 15 Minuten zu unserem driver laufen.
Das ist toll, dass die Balinesen an Karma glauben. Obwohl er das Geld schon bekommen hat, wartet der driver geduldig, bis die Touristen wieder zum Auto zuruckkommen - egal wie lange es dauert- sie wuerden nie einfach abhauen, weil sie dann schlechtes Karma bekommen.
Versuch das mal in Deutschland - ts kaum waeren die touristen hinter der naechsten Ecke verschwunden, wuerde man ne fette Staubwolke sehen und weg waer der Fahrer - bzw. man muesste ein Vermoegen zahlen...

Ein anderer driver hat uns auf der 2/stuendigen Fahrt von Padang Bai nach Kuta alles ueber den Hinduismus erklaert. Sie haben so viele Goetter und staendig opfern sie was - man muss ueberall aufpassen, dass man nicht in die kleinen Opfer-baskets reintritt, die ueberall auf der Strasse liegen. Fuer uns immer lustig zu sehen, dass sie meistens von den zahlreichen halb verhungerten strassenhunden bzw. Ameisen gepluendert werden- aber nicht weiter schlimm fuer die Balinesen, denn nach deren Kultur ist Gott in allem. Sie trennen uebrigens Kultur und Glaube - wie genau habe ich allerdings nicht kapiert... ist wirklich kompliziert...
Es gibt auch einen Gott fuer Eisen/Stahl, deswegen hat jeder driver ein Opferkoerbchen mit Blumen und Crackern im Auto. Damit es ihm Glueck bringt und ihm keinen Unfall.
Es ist uebrigens Schicksal, wie wann und wo man stirbt. Das wird den Babys bei der Geburt mitgegeben, und man kann gar nichts dagegen tun.. aber das ist ja nichts so schimm, da sie an Wiedergeburt glauben, vorher kommt man entweder in den Himmel oder die Hoelle (das bestimmt das Karma - gut oder schlecht / genauso wie als was du wiedergeboren wirst...)

Die Verkaufer haben auch Opferkoerbchen im Laden und hoffen damit auf guten Umsatz. Eine Verkaeuferin hat uns erzaehlt, dass die Haelfte ihres Lohns fuer Opfergaben und Zeremonien draufgeht. Und alle 6 Monate gibt es eine grosse Zeremonie und dazwischen immer noch kleinere. Ziemlich teuer dieser Glaube (die Verbrennungszeremonie der Toten kostet ab 2 Millionen Rupien bis Ende offen !! Das ist unvorstellbar viel Geld fuer die Balinesen, die verdienen ja kaum was im Gegensatz zu uns, ein richtig richtig armes Land!)
Nicht ganz nachvollziehbar fuer uns, warum Gott will, dass man soviel Geld fuer ihn ausgibt, aber Hauptsache, sie sind gluecklich damit!


Die Rueckfahrt vom Tanah Lot Tempel wird sehr abenteuerlich!
Es schuettet und stuermt so stark, dass die Strassen regelrecht ueberflutet sind. Wenn ueberhaupt eine Kanalisation vorhanden ist, kann diese die Wassermassen nicht aufnehmen. die tausenden geparkten Roller shwimmen schon fast und durch die Wassermassen staut sich alles zusaetzlich zu dem ueblichen Stau nochmals... Nach geschaetzten 2 Stunden (eigentlich dauert es nur 1 Stunde..) haben wir das "Hard Rock Cafe" erreicht. Da die Strasse dermassen ueberflutet ist und wir noch ganz naiv hoffen wenigstens etwas trocken zu bleiben (hahahah) steigen wir alle an der Buergersteigseite aus. Dafuer ist Nadine halb ueber den sich sichtlich darueber freuenden Fahrer gekrabbelt. Er will natuerlich nicht raus und bleibt seelenruhig sitzen. Die superlange Treppe, die wir nach oben gehen muessen, ist komplett ueberflutet - unten Wasser oben Wasser - natuerlich sind wir nicht trocken geblieben. Was solls, da es trotz allem warm ist, ist es nicht weiter schlimm.

Da es drinnen durch die Klimaanlage super kalt ist, setzen wir uns auf die ueberdachte Terasse mit grandioser Aussicht auf die Poollandschaft mit augeschuettetem Sand des "Hard Rock Hotels"- nach einem Blick auf das menu haben wir beinahe einen Herzinfarkt. Wir sind gewoehnt fuer ein Essen mit Cocktail zwischen 50.000 bis 60.000 Rupia auszugeben. Hier zahlen wir 20 euro pro Kopf!!!

Aber was solls, es ist Nadines vorletzter Abend, die Aussicht ist grandios und nochmals in den Sturm raus wollen wir auch nicht. Also futtern wir lecker burger und trinken cocktails (also jeder einen, mehr ist preislich nicht drin ;-))
Die Endrechnung betraegt sagenhafte 659.000 Rupien! Was fuer ne Zahl!

Unser Bungalow ist zum Glueck nicht ueberflutet, trotz offener Bauweise - dafuer allerdings der Park. da der Regen die ganze Nacht und auch noch den naechsten Tag anhaelt, welchseln wir lediglich das Hotel und entspannen auf den Zimmern. Nur Nadine, die sich die Mitbringseleinkaufe fuer ihren letzten Tag aufghoben hat, macht powershopping und kommt ab und zu klitschnass aufs Zimmer, um uns stolz die Beute zu praesentieren.

Abends gehen wir in unser Stammlokal Havanna club essen und danach ins bounty tanzen. Das ist ein "Hiphop / aufreiss-schuppen" - wir lassen uns natuerlich nicht aufreissen ;-) haben aber jede Menge Spass und tanzen bis ca. halb drei Uhr morgens.
Anfangs war mir etwas mulmig zumute, weil genau hier in der Nacht zum 13.10.2002 die Bombe explodierte und 200 Menschen starben... Aber man kann ja nicht immer Angst vor so was haben, genausogut koennte ich in Essen vom Auto ueberfahren werden...
Es war jedenfalls ein superlustiger Abend!

Am naechsten Tag gab es eine traenenreiche Verabschiedung von Nadine, die zurueck nach Deutschland musste. Danach liegen wir verbliebenen Drei am pool und geniessen die Sonne und entspannen.
Abends wandern Insa und ich nochmals ins bounty und treffen dort wieder "San Diego" einen von dort stammenden Ami mit best buddy im Schlepptau und hoeren lustiger Karaocke zu.
Im Nebenraum tritt danach eine balinesische Punk_Rock-Band auf. Fuer uns extrem lustig, die sehen ja eh schon alle gleich aus, aber mit pinken Straehnchen im Haar wie Zwillinge ;-)
Die Zuschauer sind kleine halbwuechsige balinesen, alles nur Jungs, kein Maedel steht auf den Krach - Gesang gibts nicht, nur Geschrei. Teilweise sehen die wirklich aus, als sind sie erst 10 Jahre alt!!Alle tragen enheitliche knallenge Roehrenjeans und Muetzen / Niedliche, wie Lemminge.
hihih alles pogt wild durcheinander und der lead singer versucht einen stage dive -
Leider faengt ihn niemand auf - wir kommen aus dem lachen nicht mehr herraus (ihm ist nichts passiert, er kommt von alleine nicht mehr auf die Buehne, die zu hoch ist, und wird von den Musikern hochgezogen)
Weiter schreit er unaufhoerlich in sein mikro. Ein anderer Saenger versucht mutig auch einen stage dive, der ebenso misslingt, dass muessen sie ihren Fans noch beibrigen :-) hahahah
Nachdem wir im oberen Stockwerk noch ein bisschen getanzt haben gehen wir um halb eins ins Bett. Richtig feiern nehmen wir uns fuer unseren letzten Abend vor. Der ist schon in 3 Tagen :-(

Die Tage bis dahin sehen immer gleich aus, ausschlafen bis 11 Uhr, am pool sonnen (bzw. ich nehme Schattenbaeder ;-)) lesen, futtern, schlafen, abends gemuetlich Cocktail trinken. Und am letzten Abend treffen wir uns mit "San Diego" and friends im bounty.
Lustiges Bild bietet sich uns, als wir gegen 21 Uhr dort aufkreuzen. ca. 30 Bierflaschen (leere) stehen auf dem Tisch, die vier Jungs haben "Bier/shots/trinken" gemacht und gegen 22 Uhr haben sie endlich jeder ihre 100 Shots getrunken - leicht (hahah) eher schwer betrunken, und leicht schwankend folgen sie uns ins obere Stockwerk auf die Tanzflaeche, wo wir bis 3 Uhr rocken. Dannach schnell noch bei Mc Donalds einen Mc Flury gefuttert und ab ins Bett.
Traurig, jetzt ist unser letzter Tag auf Bali, die Sonne laesst sich nicht mehr blicken, und ich nutze die Zeit (wie ihr seht ) um meine Blog zu vervollstaendigen. Gleich werden wir noch was futtern und um 22.10 startet unser Flieger von Den Pasar aus nach Sydney... Australien wir kommen :-)))

Die Zeit in Bali war echt toll, es ist richtig anders hier, wirklich mit keinem Land zu vergleichen, in dem ich war.
Allerdings ist die Armut hier fuer mich ein Problem, ich glaube ich koennte auch nie nach Thailand, da ist es ja noch schlimmer. Ich fuehle mich dann immer schlecht, weil man ja nicht jedem was geben kann und reich bin ich ja auch nur in deren Augen...

An Kuta werde ich vor allem die zahlreichen Strassenverkaeufer nicht vermissen. Staendig wirst du angelabert>


"Transport?"
"Taxi?"
"Bracelet?"
"Cheap cheap cheap !!! "
"Supercheap!"
"dress ? transport? massage??"
"MASSAGE ????" (Klar ich lass mich auch von jedem anfassen - dass haettest du woh gerne ;-)

So oft kann man gar nicht "no, thank you" sagen, so oft wird man hier angequatscht...
wir machen uns an guten Tagen einen Spass draus und antworten auch mit "book?" "transport?" - an genervten Tagen ignorieren wir sie einfach..

Aber so ist das, die Leute brauchen einfach Geld und tuen alles dafuer - eigentlich Promotion / nur dass wir damit in Deutschland unser Geld verdienen und zwar mit einem guten Stundenlohn und hier machen es die Leute um zu ueberleben....

Aber die Landschaft, Menschen und positiven Eindruecke, die ich hier gesammelt habe ueberwiegen und wenn ich mir nicht die Regel gesetzt haette nicht mehr zweimal in ein Land bzw Ort zu fahren (damit ich die zahlreichen Orte und Laender, die ich alle noch sehen moechte auch schaffe), dann wuerde ich bestimmt nochmal wiederkommen!!

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