Montag, 24. März 2008

Australien - Noosa und fraser island

Ja, lasst euch nicht vom Titel hinters Licht fuehren - ja wir sind nach Brisbane geflogen, dauert ja nur 3 Stunden der Flug.. Kaum gelandet haben wir uns aber sofort in den Bus gesetzt nach Noosa. Dort schlafen wir eine Nacht in einem nicht sooo tollen Hostel (schon sehr herungergekommen und liegt ganz schoen ausserhalb...) und am naechsten Tag gehts schon auf'i'auf nach "fraser island" der groessten Sandinsel der Welt. Mehr weiss ich nicht davon.. ich stelle mir eine schoene grosse Insel mitten im Meer vor, die nur aus Sand besteht...
Wir werden von einem kleinen Bus abgeholt, sieht lustig aus - die Sitze sind mit flower power muster bezogen :) unser guide fuer die naechsten 3 tage ist shane (seine "freundin" begleitet ihn unerlaubterweise auch auf dieser tour..) insgesamt sind wir 17 leutchen (darunter 4 deutsche (mit uns) 2 franzosen, 5 daeninnen, 2 norwegerinnen - hmm irgendwen habe ich vergessen...??? naja waren wohl nicht so wichtig ;)
wir machten uns zuerst mal auf den weg nach fraser island, ca. 2 stunden dauerte die Fahrt, davon sind wir ca. 1 Stunde direkt am Strand entlanggefahren. Dieses Stueck zaehlt als richtige Strasse (ist eine registrierte Strasse) mit Geschwindigkeitsbegrenzungsschildern mitten am Strand - sah sehr lustig aus, zumal sich ab und zu dort auch leute gesonnt haben...

Dann kurz die Faehre genommen, die uns auf die Insel bringt und schon sind wir da - es ist leider ziemich bewoelkt, aber was solls. Strand und Meer ist trotzdem schoen. Schon von der Faehre aus konnten wir sehen, das Fraser Island zwar eine Sandinsel ist (hier besteht wirklich alles aus Sand - auch die zahlreichen Berge...) aber einem riesigen Regenwald ein zuhause bietet. Soweit man gucken kann schoener heller Sand, blaues Meer und gruene Baeume. Toll toll.
Wir fahren zuerst in unser "Lager" am Strand - es nennt sich beachhouse, den beach kann man allerdings davon nicht sehen ;) schoenen 8-Betten-dorm gibt es, den wir uns mit den beiden Norwegerinnen, einer Daenin und einer Deutschen teilen. Wir haben sogar ein eigenes Bad und eine eigene Dusche!! Luxus pur!
Hahhh es ist nicht das erste Mal auf dieser Fahrt, dass wir uns extremst freuen, nicht (!) die selfdrivetour gemacht zu haben... da haette man weder eine Dusche, geschweige denn ein Klo fuer die drei Tage gehabt...

Nach dem Lunch (die ueblichen sandwiches - aber oh thank god - es gibt einen Toaster, der sogar funktioniert !! Grosse Freude bei allen anwesenden Deutschen ...
Danach startet unsere erste Insel-erkundungstour mit unserem Bus und guide, der staendig typische ossiwitze reisst, die aber ziemlich lustig sind und uns mit allen moeglichen mehr oder weniger nuetzlichen infos versorgt.
Der erst Halt ist ein Schiffswrack - das maheno ship wrack - ein ziemlich grosses, welches sehr imposant ist, zumal wenn man sich vorstellt das es von 1800 irgendwas ist... schnell ein paar Fotos gemacht und auch schon die ersten self-drive-autos gesehen...

oiii nochmals Freude bei uns - die quetschen sich wie die Sardellen in der Dose zu zehnt auf der Rueckbank, das Essen ist auf dem Dach verstaut, so dass immer wenn jemand etwas futtern oder trinken will aufs Dach klettern muss.. nee nee neee, das waere wohl nicht so lustig gewesen, vom schlafen auf dem Boden, jeden Abend das Zelt aufbauen und den tausend Streitereien wo man hinfahren soll ganz zu schweigen....

Wir fahren guter Laune in unserem Bus weiter Richtung Norden der Insel, der Weg fuehrt teilweise ueber kleine "Buschtracks" wenn man am Strand nicht fahren kann, weil entweder die Duenen weggeschwemmt sind und wir nicht genuegend Strand haben zum fahren, oder weil "cofferocks" den Weg versperren... das sind so schwarze Steine... wahrscheinlich auch mit irgendwelchen Mineralien versetzt... weiss ich nicht mehr ganz so genau, woraus die bestehen...
Shane setzt uns aus, wir sollen uns bewegen... heisst - wir klettern ueber das coffegestein und er faehrt gemuetlich mit dem Bus vor.. tststs naja frische Luft tut ja gut - und wir sehen ein lustigen Phaenomen am Strand: lauter kleine niedliche Sandkugeln liegen hier ueberall rum... was das wohl ist???

Shane liefert die Erklaerung: kleine Krebse buddeln sich im Sand ein bzw. verkriechen sich dort in unterirdische Loecher - und den Sand, den sie dafuer rausbuddeln, formen sie zu kleinen Kugel und schubbsen ihn aus dem Loch... aha - fleissige Kerlchen! Wir sehen sogar einen kleinen Krebs beim seitwaertslaufen... sooo niedlich...

Weiter gehts in die Spitze der Insel zum "indian head" - der Sage nach kam captain cook dort vorbeigesegelt und sah einen Aborigine auf dem Huegel stehen und dachte, dass es ein Indianer ist... und deswegen heisst der Punkt bis heute noch indian head. Nachdem wir fleissig die zahlreichen Felsen hochgekrabbelt sind, bot sich uns der gleiche Anblick wie dem Aborigine von damals : Tief tiefer am tiefsten unter uns das Meer - wirklich hohe Klippen, Abgruende und unbeschreibbar blaues Meer auf der einen Seite, auf der anderen einen tollen Blick ueber zahlreiche Sandduenen, teileweise bewachsen von gruenem Regenwald...
Leider hatten wir auch dort nicht so viel Zeit, shane draengte zum Aufbruch - er muss zuhause noch sein Bierchen trinken und dann unser dinner vorbereiten... tja einen Austalier sein Vordinnerbier nicht zu goennen kommt natuerlich nicht mal ansatzweise in Frage...

Noch ein kurzer Zwischenhalt am groessten Frischwassersee der Insel (er war wohl mal riesengross und total tief) mittlerweile ist er allerdings zu einem etwas kleineren Fluss geworden, da auf Grund der zahlreichen Stuerme der ganze Sand weggeschwemmt worden ist und dreiviertel des Sees ins Meer geflossen ist :(
Die mutigen unter uns sind dort in dem wie die Australier zu scherzen wissen "freshen" water geschwommen (richtige Uebersetzung: eisigkalt - um die 0 Grad) ich war mutig und bin auch geschwommen, bzw. habe es versucht- entweder hat der Sand auf dem Boden meinen Bauch gestoppt oder meinen Po - jenachdem ob ich Brust- oder Rueckenschwimmen versucht habe...tolle Erfrischung, danach schrieb shanes Bier foermlich und wir mussten zueruck...

Um ca. 17 Uhr im camp angekommen... Obwohl noch nicht wirklich im Sand rumgekrabbelt, doch ziemlich sandig... um 19 Uhr gibts erst Essen (verbrannte Wuerstchen und Salate - konnte man essen ;) die Zeit bis dahin vertreiben wir uns mit Zimmerkameraden kennenlernen und duschen. Wir stellen fest, die nettesten Maedels wohnen mit uns in einem Zimmer. Toll!

Nach einer schoenen ruhigen Nacht geht es am naechsten Morgen schon um 8 Uhr weiter. Nach dem Fruehstueck fahren wir ueber die "central station" ich glaube die gab es mal - ist jetzt abgeschafft - da war nichts spannendes zu sehen, ausser einem verrosten irgendwas auf dem Boden - zum 1. lake" .
Um den zu sehen mussten wir allerdings 45 Minuten durch den Regenwald klettern. Obwohl es ziemlich bewoelkt war, war es trotzdem sehr schwuel und als wir endlich angekommen sind, hat sich fast jeder ueber die Abkuehlung gefreut. Auf dem Weg haben wir ein eingeringelte Schlange gesehen - sie lag direkt neben unserm Wanderweg und schlief anscheinend seelenruhig, selbst, als ich an ihrem Stock gewacklt habe, hat sie noch nicht mal gezuckt. Shane hat uns aber versichert, dass sie lebt... toll toll meine erste Schlange in freier Wildbahn und sie war schwarz-weiss...

Am See angekommen verschlug es uns die Sprache und unsere Lieblingsdaenin kam aus dem "oh my god" rufen nicht mehr herraus (hat sie bestimmt 10 Mal gerufen) :

weisser, richtig bluetenweisser Sand, tiefgruenes Wasser, wieder weisser Sand am anderen Ufer und genauso gruene Baume. Ein Traum!
Dort durften wir uns ca. eine Stunde aufhalten - fast zu lange fuer uns, da es mittlerweile - nach dem schwimmen - ziemlich kalt wurde und es schliesslich noch anfing zu regnen... Aber definitiv einer der schoensten Seen in meinem Leben!!

Nachdem wir die 40 minuten wieder zurueckgelaufen sind, gabs erst mal lunch - dreimal duerft ihr raten was ??? - jaawohl sandwiches (leider leider ohne Toaster - nicht so leicht Strom im Regenwald zu organisieren...)und dann gings zum 2. lake:

Auch toller weisser Sand, das Wasser diesmal total blau.. Leider so kalt mittlerweile, dass keiner von uns mehr Lust hatte zu schwimmen (ausser den Jungs...)wir sind lieber durchs Wasser gelaufen und haben Plaene mit den Norwegierinnen geschmiedet (Ende Maerz kommen sie nochmal fuer zwei Tage nach Brisbane und ich werde dann endlich mit ihnen Fallschirmspringen :)

Weiter gings zum 3. lake des Tages: ein goldener! Jawohl richtig gelesen - gold, aufgrund der Mineralien (welche genau muesst ihr selbst googlen) war der See gold. Teilweise auch etwas roetlich.. sah jedenfalls toll aus im Kontrast zum weissen Sand und den gruenen Graesern. Dort haben wir viel Zeit verbracht und auf dem Rueckweg eine sagenhaft giftige quietschgelbe fette Kroete gesehen und wir mussten uns an einem der wildlebenden Dingos vorbeischleichen...

Nachdem shane uns eine sehr traurige Geschichte vom letzten Jahr erzaehlt hat war uns etwas mulmig zumute::

eigentlich greifen die Dingos keinen Menschen an, man darf nur niemals nie rennen. Denn dann denken sie, dass wir schwaecher sind und greifen an. Letztes Jahr waren zwei kleine Jungs auf der Insel unterwegs (7 und 9 Jahre alt). Sie sind am Strand entlanggelaufen als ploetzlich ein Dingo ankam. Sie rannten weg, der Dingo ihnen nach, griff den 7-jaehrigen schwaecheren von den beiden an, der 9-jaehrige konnte sich retten, der 7-jaehrige ist verblutet!!
Das war neben einem anderen kleinen Jungen die einzigen Toten auf der Insel, verschuldet durch einen Dingoangriff. Bzw. verschuldet von den Eltern, die nicht auf ihre Kinder aufgepasst haben...

Abends, als wir dem einzigen Inselpub einen Besuch abgestattet haben, hoeren wir eine neue Dingogeschichte - erzaehlt und passiert heute Nachmittag einem der Einheimischen ca. 20 Jahre alt) er joggte gemuetlich am Strand her, als ihn ploetzlich ein Dingo ins Bein gebissen hat...

Ich frage mich ja wirklich (mal abgesehen von meiner Einstellung zum joggen ;)
Wie bloed muss man sein auf einer Insel, die bekannt dafuer ist, dass Dingos rennende Leute angreifen - zu joggen???
Wir schleichen jedenfalls nur noch, wenn wir einem Dingo begegnen...

Nach einem weiteren leckeren dinner (spaghetti bolognese) und einer ruhigen Nacht ging es wieder viel zu frueh los... wieder um 8 Uhr morgens... zum Lake wobby.
oi oi oi staendig begegneten uns Schilder auf denen 1km bis zum lake wobby stand.. und was ist ?? Nichts da - wir mussten 30 Minuten ueber weisse Duenen krabbeln in der prallen Sonne, die selbst um 9 Uhr morgens schon sagenhaft heiss vom Himmel knallte...
dann war er endlich da (wieder versteckt hinter einer hohen Duene - ich dachte schon es ist eine Fata Morgana) ein toller tiefgruener See umringt von weissen Sandduenen, auf denen die anderen promt bodyboording betrieben haben (man schmeisst sich auf ein kleines board und duest kopfueber die Duene runter ins Wasser bei ca. 30 kmh und schluckt jede Menge Sand>..) Uns war jedoch mehr nach ausspannen, schwimmen und braeunen...
so verging unser letzter Vormittag auf der Insel und um 12 Uhr mussten wir diese schweren Herzens schon wieder verlassen...

...zueruck nach Noosa... da wir uns in dem Hostel aber nicht so wohl gefuehlt haben, es Ninis letzte 2 Tage in Australien sind und das Wetter nicht wirklich strandgerecht ist, sind wir nach einer Nacht wieder nach Brisbane gefahren in unser gutes altes Manor Hotel um dort in trauter Zweisamkeit die letzten Tage zu verbringen ...

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